Donnerstag, 22. September 2011

Ugars wilder Kampf!

Von Wallace für die DSJ Essen e.V.

Ugar rennt so schnell er kann durch den Wald, aus Angst vor einem wilden Tier. Er versteckt sich in einer Baumhöhle und wartet ab, was vorbeikommt.
Als er es im Unterholz rascheln hört, deckt er sich noch mit Blättern zu. Absolute Stille, nichts rührt sich. Ugar beobachtet mit Augenschlitzen das Geschehen und plötzlich treffen seine Augen auf einen wilden Bären. In seiner Höhle hat er keine Chance es bleibt nur der Angriff nach Vorne. Er umklammert den Bären und stürzt einen kleinen Abhang hinunter. Er ringt mit dem Tier und es gelingt ihm den Bären in die Flucht zu schlagen. Kaum hat er das eine Tier besiegt greift ihn von der anderen Seite ein riesiger Tiger an. Er flieht den kleinen Abhang hinauf, doch der Tiger kann die Verfolgung aufnehmen. Diesmal stürzt sich der Tiger auf Ugar. Es beginnt eine wilde Rangelei, die Fetzen fliegen durch die Luft. Es herrscht eine mörderische Stimmung, bis aus der Ferne ein besorgter Ruf ertönt: „Ist Dir etwas passiert?“ Der Tiger tritt die Flucht nach hinten an. Ugar bleibt am Boden liegen und ruft seinem Retter zu: „Nein Papa, es ist nichts passiert. Ich bin beim Gerangel mit meinen Stofftieren aus dem Bett gefallen. Jetzt lege ich mich wieder hin und decke mich mit meiner Laubdecke zu und versuche zu schlafen.“
„Ok, mein Sohn, dann bis morgen früh – träum´ was Schönes!“ sagt der Vater.
„Du auch Papi – bis morgen!“
Mit diesen Worten schließt Max, wie Ugar eigentlich heißt, die Augen und schläft.

Dienstag, 20. September 2011

Felix allein im Wald

Wenn JoschiJupp gewinnt, spendet er für die Jugendberufshilfe e. V.
Der Mond scheint hell am Himmel und Felix kann nicht mehr schlafen. Er verlässt sein Zuhause und versucht in der Nacht neue Freunde zu finden.
Wer jetzt denkt, nachts ist nicht so viel los, der irrt sich. Felix spaziert über den Weg und begegnet einer kleinen Spitzmaus, die sich Vorräte für schlechte Zeiten sammelt.
„Hey Maus, möchtest Du mein Freund werden? fragt Felix.
Kaum hat die Maus den Jungen wahrgenommen, nimmt sie Reißaus.
Etwas enttäuscht wandert er weiter durch die Nacht und trifft auf einen Hasen. Auch dieser verschwindet so schnell er kann im Unterholz, als er den Jungen gesehen hat.
„Wirklich schwierig neue Freunde zu finden, wenn die immer abhauen!“ denkt Felix.
Plötzlich fliegt über seinen Kopf eine Eule hinweg. „Buhu – kleiner Junge. Es ist schwierig Freunde zu treffen, wenn man anders ist, nicht wahr?“ fragt die Eule.
„Da hast Du aber recht, immer wenn mich die Tiere des Waldes sehen verschwinden sie. Warum redest Du mit mir?“ antwortet Felix.
„Ich sitze hier oben auf einem Ast und bin in Sicherheit. Du musst die anderen Verstehen, sie sind für Dich in Greifnähe.“ erwidert die Eule.
„Vielleicht kannst Du Ihnen sagen, dass sie keine Angst vor mir haben müssen!“ bittet Felix die Eule.
Felix geht wieder zurück nach Hause und geht zu seiner Mama.
„Du Mama, ich habe versucht neue Freunde zu finden, aber alle sind weggelaufen!“ jammert Felix.
„Ach Felix, es ist nicht immer einfach für einen Wolf neue Freunde zu finden, du musst erst ihr Vertrauen gewinnen. Gehe jetzt wieder in Dein Bett und schlafe Dich aus. Falls Du nicht sofort einschlafen kannst, versuche doch Dir Gedanken zu machen, wie Du den anderen Waldtieren gefallen kannst!“
Kaum hatte die Mutter den Satz beendet, fallen Felix auch schon die Augen zu.

Montag, 19. September 2011

Das Verlies

von Paul Hansolos, etwaige Spende bitte direkt an die Lebenshilfe e.V.

Abends schaute Achill aus dem kleinen Rund seines Erkerfensters in die untergehende Abendsonne und erschrak bei der Vorstellung, dass seine Kunigunde von nun an nicht mehr zu ihm zurückkehren durfte. Dies war der Moment, in welchem er sich entschied, ihr beizustehen. So oft hatte er bereits den Plan gefasst, doch die Umsetzung immer wieder verschoben. Nun sollte diese geschehen...

Der Wind heulte durch die dichten Baumkronen; in der Dunkelheit fürchtete sich Achill sehr. Doch umzukehren kam für Ihn nicht mehr in Frage. Er watete durch den feuchten Lehmboden und sah in der Ferne das schwache Leuchten der Burglichter. Obwohl er schon lange nicht mehr hier gewesen war, erinnerte er sich gut an den Weg. Zu sehr hatte sich dieser bei seinem letzten Versuch eingeprägt. Näher kommend registrierte er die zwei Wachposten am Eingang der Burgverlies. Wenn er doch nur etwas größer und erwachsender aussehen würde. Doch Achill war nicht nur 12 Jahre alt, sondern auch sah auch noch genau so aus. Hager und nicht besonders groß gewachsen, würde er die beiden Wachen sicher nicht durch seine bloße Anwesenheit verscheuchen. Achill blieb hinter einem kleinen Felsen versteckt und beobachete die Route der beiden Wachposten.

Kunigunde musste eine Entscheidung treffen. Zu lange hatte sich nun schon auf der Pritsche gelegen und an die Decke gestarrt. So konnte es nicht weitergehen. Es ging ihr ja gut...nur etwas langweilig war es. Aber sie bekam immer genug und warmes Essen und auch genug zu trinken. Doch die Enge des Kerkers wurde von Tag zu Tag beklemmender. Hatte sie sich zu sehr auch Achill verlassen? Würde er doch nicht kommen und sie befreien? Kunigunde wusste genau, dass er alles für sie tun würde, aber würde der Wille reichen oder müsste sie nun ewig in diesem engen Raum eingesperrt sein?

Was war das? Ein lautes Geräusch erschreckte nicht nur Achill sondern auch beide Wachposten. Irgendwo hinten in den gegenüberliegenden Wiesen musste sich etwas getan haben. Die Wachen liefen mit Fackeln bewaffnet Richtung Wiese. Dies war seine Chance! Achill schaute sich nochmal um und lief schnell Richtung Verlies. Er erreichte dieses und öffnete die Tür. Vor ihm lag ein langer, dunkler Gang und an dessen Ende eine schwere Tür aus Holz. Schnell schlich er in den Gang und tastete sich an den Wänden entlang. Achill stolperte durch die Dunkelheit bis er plötzlich die Tür vor seinen Händen spürte. Vorsichtig tastete er nach eine Riegel und entdeckte diesen. Mit einem lauten Knarzen öffnete sich die Tür und er stand Mitten im Verlies.

Kunigunde lauschte. Hatte sich nicht irgendwas im Gang bewegt? Sie hielt den Atem an und konzentrierte sich auf jedes Geräusch. Ja, da war was; oder war da jemand? Kunigunde ging zur Tür und lauschte mit fest an das Holz gepresstem Ohr. Ja da kam tatsächlich jemand den Gang entlang. Hatte Achill es tatsächlich zu ihr geschafft und würde er sie befreien? Sie spürte die Bewegung des Türriegels und presste sich an die Wand neben der Tür. Die Tür schwang auf...

Achills Augen waren vom plötzlichen Licht geblendet. Nur langsam konnte er diese öffnen und seine Augen gewöhnten sich an das Licht. Der Raum vor ihm war leer! Niemand schien in diesem Verlies gewesen zu sein. Aber warum waren dann die Wachposten draußen?! Achill starrte völlig verwirrt nach oben und senkte sich auf den Boden. Plötzlich fiel die schwere Holztür laut ins Schloss und Achill hörte noch den Riegel, welcher wieder vorgeschoben wurde.