Freitag, 4. März 2011

Sophie in der Schule

Heute war ein echt stressiger Schultag für Sophie, und das Schlimmste: Ihre beste Freundin Angela hat heute keine Zeit für sie. Angela muss auf ihren kleinen Bruder Jonas aufpassen.
So schlendert Sophie ein wenig gelangweilt nach Hause. Ihre Mutter erwartet sie schon. Sophie muss heute im Haushalt helfen. Sie ist heute mit Wolkenmähen dran.
Es ist nämlich ganz schön schwierig, die fluffigen Wolken in Form zu halten. Die Eltern von Sophie möchten nämlich nicht so eine ausgefranzte Wolke ihr eigen nennen. Klingt ein wenig spießig, nicht wahr, aber so sind Sophies Eltern.
Während Sophie die Wolken mäht, ist sie in Gedanken versunken und muss daran denken, was sie heute in der Schule gelernt hat. In der Schule hat die Lehrerin über mögliche Berufe referiert. So gibt es zum Beispiel die Arbeiter in der Obst und Früchtefabrik, die Arbeiter in der Eisfabrik, Wolkenverkäufer ist auch ein beliebter Beruf, aber ganz weit vorne ist Schutzengel für die Menschen auf der Erde.
Wie es wohl so ist auf der Erde? Gehen die Menschen auf der Erde wohl auch zur Schule?
Nachdem Sophie mit dem Wolken mähen fertig ist, beschäftigen sie die Fragen noch immer – so fasst sie den Entschluss und lässt sich auf die Erde gleiten um Antworten auf Ihre Fragen zu finden.

Wow – was für ein Gefühl, wenn man keine Wolken unter den Füssen hat!

Sophie landet in einer kleinen Stadt mit dem Namen Engelsdorf. Auf der Erde ist es kurz vor der Frühstückszeit, so dass unsere kleine Freundin ein wenig durch die Straßen spazieren kann, um einen Eindruck von der Erde zu bekommen.

Aber was sie dort sieht, wirft noch viel mehr Fragen auf, als sie bereits hatte. Was sind das für komische Wolken hier? Was sind das für komische Kästen, die sich auf den Straßen bewegen? Während Sie so vor sich hin staunt trifft sie auf eine Truppe junger Menschen.

Sophie fragt ein kleines Mädchen, ob es hier auf der Erde auch eine Schule gibt. Das kleine Mädchen starrt Sophie ungläubig an und erzählt ihr, dass die Kinder gerade auf dem Weg zu Schule seien. So schließt sich Sophie der Gruppe einfach an und geht mit zur Schule.

Es ist inzwischen 8 Uhr morgens auf der Erde und der Unterricht für die Kinder beginnt. Sofort bemerkt die Lehrerin, dass eine neue Schülerin in der Klasse ist.

Etwas verwundert darüber, dass Sie keine Informationen über eine neue Schülerin hat, fragt sie das Mädchen nach ihrem Namen: „Oh, wie ich sehe haben wir eine neue Schülerin, wie heißt Du mein Kind?“

Sophie antwortet: „Ich bin Sophie und Du?“

Die Lehrerin ist etwas irritiert, dass sie von Sophie mit Du angesprochen wird, so dass sie erstmal erklärt, das Du nicht richtig ist, sondern Sie. Ihren Namen hat sie trotzdem nicht genannt.

Sophie hatte also verstanden, hier auf der Erde heißt es nicht Du, sondern Sie. Sie fragt erneut nach: „Hallo sie, wie ist denn ihr Name?“

Darauf antwortet die Lehrerin mit: „Mein Name ist Frau Meyer-Fröschke!“

„Wo warst Du denn bisher in der Schule? Bist Du neu in unsere kleine Stadt gezogen?“, fragte Frau Meyer-Fröschke.

Also, Frau Meyer-Fröschke, erstens dachte ich, es heißt nicht „DU“ und zweitens gehe ich in die zweite Klasse der Engelsschule und wollte mir heute mal diese Schule anschauen, antwortete Sophie.

„Doch es heißt „DU“, aber nur wenn ein Erwachsener zu einem Kind spricht – umgekehrt heißt es „SIE“!“, wettert die Lehrerin!

Sophie macht einen sehr irritierten Eindruck, so kompliziert ist es im Himmel überhaupt nicht, da sprechen sich alle mit Du an. Die meisten Engel haben noch nicht mal einen Nachnamen.  

„Engelsschule? Die Schule kenne ich gar nicht! Haben Deine Eltern mit dem Direktor vereinbart, dass Du unsere Schule heute besuchen darfst?“, fragte Frau Meyer-Fröschke.

„Die Engelsschule ist auch nicht in dieser Stadt! Meine Eltern wissen gar nicht, dass ich überhaupt hier bin! Was ist ein Direktor?“, antwortete Sophie

„Wie, Du gehst in einer anderen Stadt zur Schule, deine Eltern wissen nichts davon und Du kennst unseren Schuldirektor nicht? Wo sind denn Deine Eltern?“, fragte die Lehrerin.

„Meine Eltern sind im Himmel!“, sagt Sophie.

„Im Himmel, sind Deine Eltern gestorben? Bist Du etwa ein Waisenmädchen? Wohnst Du in einem Kinderheim?“, fragte Frau Meyer-Fröschke.

„Meinen Eltern geht es gut, die wohnen schon immer im Himmel. Ich wohne normalerweise auch im Himmel und nicht in einem Kinderheim“, antwortete Sophie.

Jetzt ist die Lehrerin restlos verwirrt und verlässt den Klassenraum um sich mit dem Direktor über das kleine verrückte Waisenmädchen zu beraten.

Inzwischen nutzt Sophie die Gelegenheit um mit den anderen Kindern ein wenig im Klassenraum zu spielen, bis plötzlich die Tür aufgeht und der Direktor in der Klasse steht.

Herr Direktor Rodeling ist ein großer kräftiger Mann, dessen Erscheinung die Kinder sofort zu leisen Mäusen werden lässt.

Nur Sophie lässt sich nicht beeindrucken und spielt vergnügt weiter.

Der Direktor stürmt auf die Kleine zu und stellt sie zur Rede: „Ich habe von Frau Meyer-Fröschke erfahren, dass Du heute einfach so bei uns zu Besuch bist und Du keine Eltern hast. Stimmt das?“

Sophie antwortet, dass es nicht ganz korrekt sei. Sie ist zwar einfach zu Besuch in der Schule, aber Eltern habe sie wohl, die sind schließlich im Himmel. Die Eltern wissen nur nichts von dem Schulbesuch.

„Hören Sie, Herr Direktor“, stammelt Frau Meyer-Fröschke aus dem Hintergrund.

Der Direktor will erstmal auf Nummer sicher gehen und nimmt Sophie mit in sein Büro.

„So meine Kleine, setz Dich ruhig an meinen Schreibtisch und spiele ein wenig mit meiner Unterlage und meinen Stiften“, lädt der Direktor Sophie in sein Büro ein.


Bevor er zu seiner Sekretärin geht, schließt er die Tür hinter sich zu und lässt sich mit der Polizei verbinden.

„Polizei-Notruf, Wachtmeister Piff am Apparat, was kann ich für Sie tun?“

Herr Rodeling, berichtet dem Polizisten von Sophie und legt dem Beamten nahe, dass es Sinn macht die Kleine in der Schule abzuholen und in ein Kinderheim zu bringen.

Wachtmeister Piff schnappt sich seinen Kollegen Paff und die beiden machen sich auf in Richtung Schule.

Nach kurzer Zeit treffen die Beiden ein und lassen sich vom Direktor die Situation noch mal kurz schildern, anschließend machen sich alle gemeinsam auf den Weg zum Büro des Direktors.

Herr Rodeling dreht den Schlüssel im Schloss und alle treten gemeinsam ein!

Doch das Büro ist leer, lediglich ein Fenster ist offen. Da sich das Büro in der obersten Etage der Schule befindet, gehen die verblüfften Männer nicht davon aus, dass das kleine Mädchen aus dem Fenster geklettert ist.

Nachdem die erste Verwunderung verblichen ist, stellen die Polizisten Piff und Paff den Direktor zur Rede. Schließlich handelt es sich um eine Notrufnummer, welche nicht für irgendwelche Späße zur Verfügung steht.

Der Direktor steht nun ein wenig belämmert da und kann nicht begreifen, was da gerade passiert sein soll. Hat er sich das Mädchen nur eingebildet? Aber Frau Meyer-Fröschke hat die Kleine doch auch gesehen, oder? Inzwischen ist er so verunsichert, dass er über die Sache lieber nicht mehr sprechen möchte. Vielleicht war er auch nur am Schreibtisch eingeschlafen und hat die ganze Geschichte nur geträumt?

Inzwischen ist Sophie wieder auf dem Weg nach Hause in den Himmel, ganz leise schleicht sie sich von hinten an die elterliche Wolke ran. Sie will schließlich nicht von ihren Eltern erwischt werden.

Im Himmel ist es mittlerweile schon spät geworden, es ist Zeit für das gemeinsame Abendessen. Der Vater, die Mutter und Sophie sitzen am Tisch und essen genüsslich das Abendgemüse und trinken leckeren Fruchtsaft. Das ist im Himmel so üblich!

Nach dem Abendessen putzt sich Sophie die Zähne, wäscht sich gründlich und zieht ein Nachthemd an. Die Eltern bringen die Kleine ins Bett, bzw. in die Schlafwolke und Sophie kuschelt sich ein und schläft.

Schließlich muss sie ausgeschlafen sein, morgen ist wieder ein spannender Schultag!

Donnerstag, 3. März 2011

Start des Gute Nacht Geschichten-Blogs

Mein Name ist S. Jurkschat, wohne in Essen, arbeite in Münster und bin 37 Jahre jung. Durch meine wenige Zeit zu Hause nehme ich mir am Wochenende viel Zeit für meine Kinder. Wenn ich die Kinder Abends ins Bett bringe, dann können sie nicht einschlafen, ohne dass ich ihnen eine Gute Nacht Geschichte vorlese. Dieses Ritual praktizieren wir schon seit langer Zeit, allerdings hatte ich nicht immer die passende Lektüre zur Hand.

So ist meine Idee vom „Engel Sophie“ und vom "Teufelchen Pauli" entstanden.

Sophie lebt mit Ihren Eltern im Himmel und dort geht sie auch zur Schule und Ihren sonstigen Pflichten nach. Wenn sie sich im Himmel langweilt, dann schleicht sie sich runter auf die Erde zur Menschwelt. Dort erlebt sie viele Abenteuer, z. B. besucht sie die Schule, den Zoo, ein Museum, einen Supermarkt und noch viele andere Gelegenheiten um die Menschen näher kennen zu lernen. Allerdings stößt sie bei den Menschen selten auf Verständnis, da sie als kleines Mädchen mit Eltern, welche im Himmel wohnen, sofort in die Ecke des Waisenkindes geschoben wird. In der Sorge um die Kleine, rufen die Betroffenen, z. B. Schuldirektor, Zoodirektor, Museumsleiter, Supermarktleiter sowie die anderen Verantwortlichen die Polizei, damit dem Mädchen geholfen wird. Damit die Kleine nicht wegläuft wird sie in die Büros der Anrufer gesperrt. Da Sophie ein Engel ist, macht sie sich immer wieder aus dem Staub, bzw. auf in die Luft, ehe die Polizisten eingetroffen sind. Und zurück bleiben Verwirrte Menschen und zwei Polizisten, die an den betroffenen Personen zweifeln. Im Himmel angekommen wird es meistens Zeit für das Abendbrot mit den Eltern um sich anschließend zum schlafen in das Wolkenbett einzumummeln, bevor am nächsten Tag die Engelschule wieder losgeht.

Wussten Sie, dass es auf der Erde regnet, wenn die Engel die Wolken mähen?

Da meine Kinder (8) Jahre so viel Spaß an den Geschichten vom Engel Sophie und dem Teufel Pauli haben, möchte ich die Geschichten gerne mit anderen Eltern und Kindern teilen.