Freitag, 4. Januar 2013

Pauli teilt sein Geheimnis

Ein neuer Tag in der Hölle beginnt und wie immer hat Pauli den Auftrag seines Vaters "Schmuddelsteine" zu sammeln.
Heute ist jedoch ein besonderer Tag, er trifft seinen Teufelscousin Fred. Fred ist schon etwas größer und vor allem viel beleibter als Pauli. Fred ist nicht wirklich für die Arbeit geboren, er könnte sich den ganzen Tag in einer der Nebenhöllen verstecken und Essen in sich hineinstopfen.
Heute möchte Pauli seinen Cousin allerdings in das Geheimnis mit der Treppe in die Menschenwelt verraten und Fred zu einem Ausflug mitnehmen.
Pauli ist noch schwer beschäftigt die Steine für seinen Vater zu sammeln, da biegt Fred um die Ecke.
"Hallo Pauli, Du kleiner Teufel, bist du schon wieder schwer am schuften für den Oberteufel?" fragt Fred.
Pauli antwortet: "Hi Fred, schön das Du gekommen bist, ja ich bin schon wieder fleißig, damit ich meinen Vater zufrieden stellen kann und heute Abend wieder im vorgeheizten Bett schlafen kann!"
Fred: "Was gibt es Neues, wir haben uns schließlich länger nicht mehr gesehen?"
Pauli: "Sag mal Fred, kannst Du ein Geheimnis für Dich behalten?"
Fred: "Es gibt also etwas Neues, wusste ich es doch! Na klar kann ich ein Geheimnis für mich behalten. Wie sollte ich mich sonst täglich von allen Aufgaben drücken!"
Pauli: "Ok, pass auf! Ich bin vor einiger Zeit meinem Vater gefolgt und habe dabei eine Treppe und einen Fahrstuhl in die Menschenwelt entdeckt. Ich war schon ein paar Mal oben und habe mich immer köstlich amüsiert. Hättest Du Freude daran, mich bei meinem nächsten Besuch zu begleiten?"
Fred: "Wow, aber natürlich hätte ich Freude daran Dich zu begleiten. Das könnte ein Riesenspaß werden!"
Pauli: "Na gut, dann folge mir!"
Auf leisen Sohlen schleichen die beiden die Treppe hoch um dann vor dem faszinierenden Aufzug zu stehen. Fred bekommt den Mund vor lauter Staunen nicht mehr zu. Beide steigen ein und Pauli drückt die "Null". Nach kurzer rasanter Fahrt kommt der Fahrstuhl zum stehen und die Türe öffnet sich. Fred ist geblendet. So etwas helles hatte er zuvor noch nie gesehen! Pauli schaut sich Fred an und muss feststellen, dass er Fred noch nie so gesehen hat. Er sieht aus, wie ein kleiner Menschenjunge, lediglich der Teufelsschwanz hängt hinten aus der Latzhose, wie anfangs bei Pauli auch. Pauli verrät Fred den Trick, wie man den Schwanz am besten um den Bauch wickelt, danach zieht seine Sonnenbrille aus der Tasche und setzt sie auf. Anschließend nimmt er Fred bei der Hand und beginnt damit ihm seine neue Welt zu zeigen.
Für Fred gibt es so viel neues zu entdecken, dass er seinen Mund auch nach gut einer Stunde noch nicht zu bekommt. Plötzlich gibt es für Fred nicht nur neues zu sehen, seine Nase empfängt auch neue eigenartige, aber leckere Eindrücke. Auf einem kleinen Platz steht ein Mann, der sich einen kleinen Kasten vor die Brust geschnallt hat. Der Kasten ist heiß und oben auf dem Kasten liegen kleine Stäbchen. Was für ein leckerer Geruch!
"Pauli, was ist das?" fragt Fred.
"So genau weiß ich das auch nicht, wir können den guten Mann mal fragen!" antwortet Pauli.
"Entschuldigung, was riecht hier so köstlich?" fragt Pauli.
Der Mann ist etwas überrascht über diese Frage und antwortet: "Blöde Frage, das sind die leckersten Bratwürstchen der Stadt, wenn nicht sogar des Landes. Sie sind so groß und nahrhaft, da kommt man mit einer Wurst über den Tag, ohne Hunger zu bekommen! Man muss nur eine bezahlen, die nächste ist umsonst. Versprochen!"
"WOW - klingt wirklich super!" freut sich Fred.
Ihr müsst nämlich wissen, Fred hat ständig Hunger!
"Dann geben Sie mir mal eines von Ihren leckeren und nahrhaften Bratwürstchen!" fordert Fred.
Der Mann schnappt eine Wurst vom Rost, steckt diese in ein Brötchen und übergibt sie Fred.
Pauli ahnt bereits, dass das nicht gut gehen kann und schaut zu, wie Fred das Würstchen in seinem Mund verschwinden läßt.
Kaum ausgekaut wendet sich Fred wieder an den Bratwurstmann und sagt: "So ganz stimmt es aber nicht mit  ihrer Werbung, so von wegen kein Hunger mehr und so!"
Der Mann ist irritiert und gibt Fred noch eine Wurst und noch eine und noch eine, bis es keine Bratwurst mehr auf dem Rost gibt.
Total verzweifelt schickt der Mann unsere beiden Teufel weg und vergisst sogar das erste Würstchen zu berechnen.
Da hat Pauli Mitleid mit dem Mann, drückt ihm aus seiner Hosentasche einen Schmuddelstein, von denen, die er für seinen Vater gesammelt hat, in die Hand und geht mit Fred weiter.
Nachdem sich der Mann einige Tränen aus den Augen gewischt hat, stellt er fest, dass der kleine Junge ihm einen Diamanten geschenkt hat. Nun schwenkt die Stimmung blitzartig um und freudestrahlend begibt sich er sich für heute in den Feierabend.

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