Dienstag, 19. April 2011

Pauli in der Stadt

Wie immer, wen ihm langweilig ist, schleicht sich Pauli aus der Hölle. Gut das er den geheimen Weg seines Vaters entdeckt hat, mit dem Fahrstuhl, der zur Menschenwelt führt. 
Pauli springt aus dem Fahrstuhl und ist von der Sonne geblendet. An diesen Zustand hat er sich noch immer nicht gewöhnt. Da muss es doch etwas geben, was die Sache erträglicher macht.
So macht Pauli sich auf die Suche nach einer Lösung für sein Problem. Er wandert durch die Straßen, bis er in einer Einkaufspassage landet. Dort beobachtet er einen kleinen Jungen mit einer älteren Dame vor einem Geschäft. Beide schauen ins Schaufenster und der Junge sagt ständig: "Oma, liebe Oma, bitte kauf mir das rote Auto!"
Die ältere Dame erwidert: "Mein lieber Junge, Du hast diese Woche bereits genug bekommen. Heute gibt es nichts!"
"Aber Oma, liebe Oma, bitte, bitte, kauf mir das rote Auto!" sagt der Junge fortwährend.
Bis die Oma schließlich nachgibt und Ihrem Enkel das rote Auto kauft.
Pauli ist ganz angetan von der Situation. Er marschiert weiter durch die Einkaufspassage und bleibt vor einem Schuhgeschäft stehen. Neben ihm eine ältere Dame. Inspiriert von der Schau des kleinen Jungen beginnt Pauli sein Programm: "Oma, liebe Oma, bitte kauf mir das rote Auto!"
Die ältere Frau entgegnet: "Aber Junge, wer bist Du überhaupt, ich bin doch nicht Deine Oma!"
So leicht läßt Pauli sich nicht abwimmeln, er hat schließlich genau gesehen, wie der Trick funktioniert hat! Also: "Aber Oma, liebe Oma, bitte, bitte, kauf mir das rote Auto!"
Die ältere Dame schüttelt den Kopf und sagt: "Mensch Junge, ich habe keine Enkelkinder, also kann ich nicht Deine Oma sein!"
Wirklich eine harte Nuss, denkt Pauli, vielleicht muss er den gelernten Trick ein wenig abwandeln, so sagt er: "Also Oma, wenn Du keine Enkelkinder hättest, wie könnte ich dann mit Dir sprechen? Also, bitte liebe Oma, bitte, bitte, kauf mir das rote Auto!"
Inzwischen ist die Oma sehr genervt von unserem kleinen Teufel, so dass sie ernsthaft überlegt, dem Jungen das rote Auto zu kaufen, nur damit sie in Ruhe weiter einkaufen kann. Also antwortet sie: "Ok, mein Junge, ich kaufe Dir ein rotes Auto, in welches Geschäft müssen wir denn da gehen?"
Pauli antwortet: "In welches Geschäft? Na in dieses, wo wir schon die ganze Zeit vor stehen!" Jetzt ist die Oma irritert, sie steht schließlich vor einem Schuhgeschäft, also fragt sie: "Jüngchen, wo bitte schön gibt es in diesem Schuhgeschäft ein rotes Auto?"
Je mehr Pauli über diese Frage nachdenkt, kommt er zu dem Entschluß, dass er zukünftig an seiner Taktik arbeiten muss, es gibt in diesem Schuhgeschäft tatsächlich kein rotes Auto. Um die Situation zu retten zeigt er auf ein paar rote Damenschuhe! "Na da vorne, Oma! Kannst Du das rote Auto nicht sehen? Bist Du vielleicht blind?"
Jetzt verliert die ältere Dame entgültig die Geduld. Der kleine nervende Junge will nicht nur ihre Gutmütigkeit ausnutzen, sondern sie auch noch auf den Arm nehmen. Sie spricht den Jungen nun scharf an: "Pass mal auf Du kleiner Schlingel. Ich wäre fast auf Deine Tour reingefallen, aber veräppeln lasse ich mich nicht! Es gibt hier keine roten Autos!"
Pauli merkt, dass er die Geduld der Dame überstrappaziert hat, er macht sich unsichtbar und rennt so schnell er kann in das Spielzeuggeschäft und nimmt dort ein rotes Auto weg. Dieses Auto stellt er jetzt in das Schaufenster neben die roten Damenschuhe.
Inzwischen wieder sichtbar, wendet sich Pauli wieder an die ältere Frau uns sagt: "Liebe Oma, ich möchte Dich nicht veräppeln, siehst Du das rote Auto wirklich nicht? Komm wir gehen in das Geschäft, vielleicht siehst Du es, wenn Du näher dran bist!"
Plötzlich sieht die Oma das rote Auto im Schaufenster stehen, total verdattert, hat sie ein schlechtes Gewissen, weil sie den Jungen so angefaucht hat. Sie nimmt nun den Jungen bei der Hand und geht mit ihm in das Geschäft. Im Laden bestellt sie bei der Schuhverkäuferin das rote Auto aus dem Schaufenster. Die Verkäuferin ist ebenfalls sehr irritiert, weil sie schließlich nicht weiß, das im Schaufenster ein Auto steht und teilt der älteren Dame mit: "Meine liebe Frau, wir sind ein Schuhgeschäft und kein Spielzeugladen, wir führen keine Autos. Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?"
"Junges Fräulein, ich bin einem Alter, in dem man nicht zu Scherzen aufgelegt ist. Verkaufen Sie mir jetzt dieses Auto aus dem Schaufenster, damit ich diesen kleinen lästigen Jungen loswerde, Danke und jetzt keine Diskussion mehr!" antwortet die Oma, die inzwischen einen Puls von 180 hat.
DieVerläuferin geht zum Schaufenster und erblickt mit riesigen Glubschaugen das rote Auto. Sie nimmt es aus der Auslage und bestimmt einen Preis von 3,- Euro und verkauft das Auto der älteren Dame.
Diese bezahlt das Geld und übergibt das Auto an unseren kleinen Pauli. Der freut sich so sehr, dass der sich ausführlich bei der Frau mit folgenden Worten bedankt:

"Danke liebe Oma, vielen vielen Dank liebe Oma, Du bist die beste liebe Oma auf der ganzen Welt!"
Tief gerührt verabschiedet sich die Oma von Pauli und beide gehen getrennte Wege.
Nun hat Pauli ein wunderschönes rotes Auto, aber noch nicht die benötigte Verdunklung für seine Augen. Aber wenn der Trick mit dem Auto geklappt hat, warum sollte er nicht auch mit etwas anderem funktionieren?
Also schleicht Pauli weiter durch die Stadt und sieht plötzlich einige Leute mit dunklen Gestellen auf der Nase. Vielleicht wäre das die Lösung für sein Augenproblemchen.
Er geht auf die Leute zu und fragt, was es denn für ein Gestell auf Ihrer Nase sei.
Ein Jugendlicher antwortet: "Ey, Alter, willste uns hochnehmen oder was. Du willst uns doch nicht vormachen, dass Du keine Sonnenbrille kennst, oder Alter?"
"Aha, Sonnenbrille heißen diese Dinger also!" sagt Pauli.
Also geht Pauli weiter und sucht ein Geschäft mit Sonnenbrillen.

Er steht plötzlich vor einem Geschäft in dem eine ganze Reihe Sonnenbrillen sind, manche mit dunklen und manche auch mit klaren Gläsern. Pauli geht in das Geschäft und schaut sich nach einer Oma um. Leider ist keine ältere Frau im Geschäft. So geht er zu einem Mann und sagt: "Oma, liebe Oma, bitte kauf mir die tolle Sonnenbrille!"
Der Mann schaut ganz belämmert und sagt: "Junge, meinst Du etwa mich?"
"Na klar, liebe Oma, siehst Du noch jemand anderen hier?"
"Nein", sagt der Mann, "aber ich bin doch keine Oma und Dich kenne ich überhaupt nicht!"
"Ach Oma, jetzt stell Dich doch nicht so an und kaufe mir bitte die tolle Sonnenbrille!"
"Also nochmal, ich bin ein Mann und vom Alter her könnte ich höchstens Dein Vater sein, aber nie im Leben Deine Oma!"
Pauli denkt nach und nimmt die Informationen gezielt auf. "Vater, lieber Vater, bitte kauf mir die tolle Sonnenbrille!"
"Ich bin auch nicht Dein Vater, ich habe keine Kinder!" entgegnet der Mann.
Mensch, jetzt ist der Kerl auch so eine harte Nuss, also benutz Pauli wieder die Taktik, wie bei der Oma: "Also Vater, wenn Du keine Kinder hättest, wie könnte ich dann mit Dir sprechen? Also, bitte lieber Vater, bitte, bitte, kauf mir eine tolle Sonnenbrille!"
"Jetzt hör mal genau zu mein Sohn, ich bin nicht Dein Vater!"
"Ach Vati, schrei doch nicht so, ich möchte doch nur eine Sonnenbrille!" säuselt Pauli.
Der Mann weiß schon nicht mehr, was er noch glauben kann und fragt den Verkäufer: "Ist das ein Werbetrick von Ihnen?"
Der Verkäufer hat keine Ahnung, was der Mann von ihm will und zuckt mit den Schultern. Der Mann ist echt verzweifelt und wendet sich nochmals an den Verkäufer: "Können Sie mir helfen? Was kostet die billigste Sonnenbrille in Ihrem Laden?"
Diesemal hat der Verkäufer eine Antwort bereit: "Die billigste kostet 7,99 Euro, die ist aber nicht so gut, wir hätten da ein tolles Exemplar für 15,99 Euro im Angebot!"
"Meinetwegen, geben Sie mir die Brille aus dem Angebot, hauptsache ich werde den Jungen los!" antwortet der Mann den Tränen nahe.
Der Verkäufer übergibt die Sonnenbrille an Pauli und dieser ist glücklich und bedankt sich bei seinem Vater.
Anschließend verläßt er das Geschäft. Inzwischen setzt die Dämmerung ein und Pauli benötigt die Sonnenbrille heute nicht mehr. Er hat aber bemerkt, dass er scheinbar sehr lange über der Erde war und macht sich auf dem schnellsten Weg zurück zum Fahrstuhl.
Er fährt hinunter und rennt die Treppen so schnell er kann um ja seinem Vater nicht über den Weg zu laufen.
Bevor er in die elterliche Höhle rennt, macht er noch einen Abstecher zu seiner Mine um seinen Vater mit Edelsteinen bei Laune zu halten.
Mutter Hilde wartet schon mit dem Abendessen. Heute gibt es ein feuriges Chili!
"Na mein Sohn, hast Du auch dreckige Finger von der Arbeit? Sonst hast Du Dir Dein Essen nicht verdient! Saubere Kinder bekommen bei uns nichts!" sagt die wilde Hilde.
Pauli hat natürlich rabenschwarze Hände und seine Fingernägel sehen aus als hätte er Gräber gebuddelt.
Luzifer eröffnet das Abendessen und anschließend bringt er Pauli ins Bett.
"Mein lieber Junge, ähh böser Junge. Vielen lieben Dank, ähh häßlichen Dank, dass Du mir auch heute wieder so schöne Edelsteine, ähh häßliche Schmuddelsteine gefunden hast. Du machst mich immer sehr glücklich, ähh traurig! Für Deine tolle Leistung, ähh schlechte Leistung habe ich Dir wieder eine extra Portion heiße Kohlen ins Bett gepackt, damit Du gut, ähh schlecht schlafen kannst!"
Pauli verabschiedet sich zur Nacht von seinen Eltern und kuschelt sich in die extraheißen Kohlen ein und denkt schon mit Vergnügen an den morgigen Tag.

Sophie im Baumarkt

Die Schule ist aus und  heute ist es soweit. Angela, Sophies beste Freundin, hat am Nachmittag frei und möchte Sophie auf eine Erkundungstour zu den Menschen begleiten. Verabredet getan, die beiden erzählen ihren Eltern, dass sie beim jeweils anderen sind. Also Sophie bei Angela und Angela bei Sophie.
Zum Glück gibt es bei den Engeln kein Telefon.
Die süßen Engel machen sich nun auf, eher gesagt ab, in ein Abenteuer auf der Erde.
Beide müssen regelmäßig bei ihren Eltern die Wolken mähen, so wollen sie mal schauen, wie es bei den Menschen so ist. Ob dort auch die Wolken gemäht werden?
Allerdings weiß Sophie aus der Erfahrung ihrer letzten Besuche auf der Erde, dass die Menschen keine Möglichkeiten haben um an die Wolken zu kommen. Vielleicht mähen die Menschen etwas anderes.
Unten auf der Erde angekommen schauen sie sich in den Strassen um.
Plötzlich hören sie ein komisches Geräusch. Ein Surren und Brummen. Was kann das sein?
Sie versuchen die Quelle des merkwürdigen Geräusches zu finden. Und siehe da, sie entdecken ein Haus mit einer grünen Wolke herum und einen Mann, der einen Wolkenmäher steuert.
Warum sind die Wolken auf der Erde grün? Um die Frage beantwortet zu bekommen, gehen sie zu dem Mann und fragen ihn.
"Entschuldigung? Warum sind die Wolken bei Ihnen grün?" fragt Sophie.
Der Mann stellt sein Gerät ab und fragt irritiert zurück: "Welche Wolken? Meinst Du etwa den grünen Rasen?"
"Rasen?" das haben die beiden ja noch  nie gehört. Auf der Erde ist scheinbar alles etwas anders. "Ist das Gerät, welches Sie benutzen etwa kein Wolkenmäher?" fragt Angela. Der Mann stutzt und glaubt die Mädels möchten ihn veräppeln, also beantwortet er die Frage mit, "das ist ein Rasenmäher und den kann man im Baumarkt kaufen", anschließend stellt er den Rasenmäher an und arbeitet weiter.
"Interessant, im Baumarkt kann man so eine Surrmaschine Rasenmäher kaufen!" bemerkt Sophie. "Du, Angela, denkst Du auch was ich denke?" fragt Sophie.
"Keine Ahnung, aber ich möchte schrecklich gerne mal in so einen Baumarkt gehen!" sagt Angela.
"Genau, aber wie finden wir so einen Baumarkt?" fragt Sophie.
Der Satz war noch nicht ganz ausgesprochen, da kommt ein Mann mit seinem Sohn aus dem Nachbarhaus und die Engel können folgende Satzbrocken aufschnappen: "Los komm, Jung ... wir müssen uns beeilen ... lauf schneller der Baumarkt schließt gleich ..."
Na wenn das kein günstiger Moment ist. Die Mädels nehmen sofort die Verfolgung auf und stehen ein paar Minuten später vor einem Baumarkt. Sie schleichen sich durch die automatische Tür und müssen schnell feststellen, dass ein Baumarkt nicht wirklich überirdisch ist.
In den Gängen schauen sich überwiegend Männer nach geeignetem Handwerkermaterial um.
Unsere beiden Engelchen wandern ein wenig durch die Regale und befinden sich plötzlich in der Außenanlage für Gartenbedarf wieder. Hier gibt es auch ganz tolle Surrmaschinen Rasenmäher. Lieder surren die hier nicht, sondern stehen starr auf einer dafür vorgesehenen Fläche. Angela setzt sich auf einen großen roten Rasenmäher und Sophie schiebt das Gerät von hinten an. Die beiden flitzen durch die Gänge und haben eine Menge Spaß, zumindest so lange, bis ein Mitarbeiter des Baumarktes auf die Beiden aufmerksam wird. Der Mitarbeiter ruft: "Hallo Mädchen, was macht Ihr da"?
Sophie macht sich unsichtbar und schiebt Angela so schnell wie möglich zurück an die Stelle, wo die Surrmaschine Rasenmäher ursprünglich gestanden hat. Etwas außer Atem kommt der Mitarbeiter um die Ecke und traut seinen Augen nicht. Er sieht ein kleines Mädchen auf einem Rasenmäher. Das Kind kann doch unmöglich mit dem Rasenmäher durch die Gänge gefahren sein. Da er die Situation nicht versteht, spricht er Angela an: "Entschuldige kleines Mädchen, bist Du gerade mit dem Rasenmäher durch die Gänge gefahren?"
"Ich, ich bin nirgendwo hingefahren. Ich saß die ganze Zeit hier im Sitz!" antwortete Angela.
"Da hatte ich wohl eine Halluzination, dann steige mal vom Rasenmäher ab. Deine Eltern vermissen Dich bestimmt schon!" sagte der Baumarkt-Mitarbeiter. "Meine Eltern? Wo sind meine Eltern, die dürfen mich nicht finden!" sagte Angela.
"Wie, Deine Eltern dürfen Dich nicht finden, bist Du etwa von zu Hause ausgebüchst?"


Auf einer Palette stehen herrliche Engelsfiguren. Leicht erschrocken darüber, dass man sie erwischen könnte, stellen sie fest, das die Engel nicht echt sind.
Sie

=> Fortsetzung folgt!